
Der Internationale Tag des Sports für Entwicklung und Frieden (IDSDP), der jährlich am 6. April begangen wird, hebt die transformative Kraft des Sports hervor, die positive Veränderungen vorantreibt, Barrieren abbaut und die Einheit auf der ganzen Welt fördert.
Das diesjährige Thema konzentriert sich auf die Bekämpfung von Stereotypen, die Förderung der Chancengleichheit und die Gewährleistung eines inklusiven Sports für alle, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Ethnie.
Sport ist eine universelle Sprache, die Gräben überbrückt, Gemeinschaften stärkt und den Dialog zur Bekämpfung von Vorurteilen anregt.
An diesem Tag würdigen wir den Sport nicht nur als Spiel, sondern auch als Katalysator für sozialen Fortschritt und Frieden.

Trotz der bekannten Vorteile eines aktiven Lebensstils zeigen aktuelle Daten einen besorgniserregenden Trend: Fast 1,8 Milliarden Erwachsene (31 % der Weltbevölkerung) erreichten im Jahr 2022 nicht das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität.
Laut einer in der Zeitschrift The Lancet Global Health veröffentlichten Studie ist die Inaktivität seit 2010 um 5 Prozentpunkte gestiegen, und wenn diese Entwicklung anhält, könnten bis 2030 35 % der Erwachsenen inaktiv sein - weit entfernt vom globalen Ziel, die körperliche Inaktivität zu reduzieren.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Bewegung pro Woche, um die Gesundheit zu erhalten. Dennoch bleibt die Inaktivität eine stille Krise, die das Risiko von Herzkrankheiten, Diabetes, Demenz und bestimmten Krebsarten erhöht.
Dieser Trend unterstreicht die dringende Notwendigkeit größerer Investitionen in die Sportinfrastruktur, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und eine Politik, die einen aktiven Lebensstil fördert.

Im Sport geht es nicht nur um Gesundheit - er spiegelt auch gesellschaftliche Werte wider. Einer seiner wichtigsten Beiträge ist das Leistungsprinzip, das Fortschritt und Exzellenz vorantreibt. Vielerorts, auch in Deutschland, wird dieser Wert jedoch oft missverstanden oder vernachlässigt.
In Deutschland wird Leistung häufig als Druck und nicht als Chance gesehen. Schulen zögern, Talente zu fördern, Sportprogramme werden von der Bürokratie behindert, und die Finanzierung ist oft eher an politische Agenden als an Ergebnisse gebunden.
Trainer sind unterbezahlt, Sportler haben mit finanzieller Instabilität zu kämpfen, und das System stellt die Verwaltung über die Leistung. Die Folge? Eine Kultur der Mittelmäßigkeit, die das Potenzial zurückhält.

Andere Nationen zeigen, dass klare Strukturen, leistungsorientierte Unterstützung und ein wettbewerbsorientiertes Denken zum Erfolg führen.
Sport lehrt Disziplin, Belastbarkeit und Ehrgeiz - Qualitäten, die über das Spielfeld hinaus in alle Lebensbereiche hineinreichen.
Um als Gesellschaft zu gedeihen, müssen wir den Wert der Leistung zurückgewinnen und sie als eine Kraft des Fortschritts anerkennen.

Um den Rückgang der körperlichen Aktivität umzukehren und eine Kultur der Leistung wiederzubeleben, müssen wir konkrete Schritte unternehmen:
- Schulen sollten neben der Gleichberechtigung die Talentförderung in den Vordergrund stellen und spezielle Programme anbieten, um künftige Sportler zu fördern.
- Eine erneute Reformierung von Initiativen wie den Bundesjugendspiele und die Einführung von Mentorenprogrammen können mehr junge Menschen für den Sport begeistern.
- Leistung muss gefeiert und nicht stigmatisiert werden - ob im Sport, in der Ausbildung oder im Berufsleben.

Deutschland hat das Potenzial, mit gutem Beispiel voranzugehen, nicht nur bei der Förderung von Spitzensportlern, sondern auch bei der Nutzung des Sports als Instrument für das Gemeinwohl.
Sport fördert Einigkeit, Widerstandskraft und Solidarität - Werte, die in der heutigen geteilten Welt dringend benötigt werden.
An diesem Internationalen Tag des Sports für Entwicklung und Frieden wollen wir uns verpflichten:
- Mehr Menschen zu ermutigen, aktiv zu bleiben - für ihre Gesundheit und für stärkere Gemeinschaften.
- Die Leistungskultur neu zu beleben - durch die Unterstützung von Sportlern, Trainern und Programmen, die nach Spitzenleistungen streben.
- Sport als Brücke für Frieden und Integration zu nutzen, indem wir Barrieren abbauen und das Verständnis weltweit fördern.
Der Sport hat die Kraft, Leben und Gesellschaften zu verändern.
Machen wir uns diese Kraft zunutze - nicht nur am 6. April, sondern jeden Tag!
Herzlichst
Ihre
